Familienplanung bei suchtgefährdeten und verhaltensauffälligen Jungen in einer Jugendhilfeeinrichtung

Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit familienplanerischen, beziehungsweise mit lebensgestalterischen Aspekten. Die Probanden sind suchtgefährdete und verhaltensauffällige Jungen in einer Jugendhilfeeinrichtung. Da Suchtgefahr und Verhaltensauffälligkeit in den meisten Gesellschaften häufig vorkommen, in der Familienforschung aber kaum berücksichtigt werden, fokussiert sich diese Arbeit auf oben genannte Gruppe. Im theoretischen Teil wird das Untersuchungsfeld vorgestellt, wo mit meinem Thema zusammenhängende Untersuchungen und Arbeiten der letzten 60 Jahren erwähnt sind. Dann folgen zentrale Begriffe dieser Masterarbeit (Familienplanung, Jungen, Jungensexualität, Jugendhilfeeinrichtung, Suchtgefahr und Verhaltensauffälligkeit) und Ergebnisse relevanter Studien. Danach werden Leitfragen und Hypothesen entwickelt, die der praktische Teil unter anderem überprüft.

Nach der Beschreibung des Ausgangsmaterials und des methodischen Vorgehens werden die Interviews sowohl qualitativ als auch quantitativ analysiert.

Es wurde im Besonderen Folgendes festgestellt: Eine künftige Vaterschaft ist für unsere Befragten „in“, beziehungsweise ist von meisten Jungen geplant. Die familiären Rollenvorstellungen sind eher traditionell als egalitär, beziehungsweise der Vater wird als Haupternährer betrachtet und die Mutter als für den Haushalt und Kinder zuständig.
Eltern werden vor allem in den Fällen als positive Vorbilder wahrgenommen, wo es keine gravierenden Probleme in der Familie gab und gibt. Die Untersuchungspersonen würden sich eher gegen einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden.

Bei diesen und anderen Feststellungen öffnen sich weitere Fragen. Und zwar der mögliche Ursprung dieser Feststellungen, beziehungsweise Ihre eventuellen Folgen. Der Einfluss eigener Familie kann als einer von prägenden Faktoren der Familienplanung betrachtet werden. Die möglichen Strategien der Auseinandersetzung mit eigener Geschichte sind unterschiedlich, obwohl bei manchen gemeinsame Tendenzen zu beobachten sind. Die künftige Realisierung der Familienplanung ist vor allem anhand der schon durchgeführten Studien zu rekonstruieren.

Für die Sexualpädagogik öffnet sich bei dieser Gruppe ein großer Raum. Suchtgefährdete und verhaltensauffällige Jungen sind, wahrscheinlich aufgrund der komplizierten Lebensgeschichte, als erhöht sensibel zu bezeichnen. Ihre Offenheit ist aber eher nur in dem Falle möglich, wenn der Sexualpädagoge eine vertraute Person ist.

Sexting – der erotische Foto- und Nachrichtenaustausch unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Fachlich wird Sexting als sexuelle Kommunikation verstanden, die den interpersonellen Austausch von sexuell andeutenden oder expliziten Textnachrichten oder selbstproduzierten Fotos des eigenen Körpers beinhaltet. Diese Kommunikation findet bevorzugt über digitale Medien statt. Sexting wird allzu oft medial als jugendsexuelle Katastrophe hochstilisiert. Daniel Hoffmann sieht im Sexting mehr. Er warnt vor öffentlicher Moralpanik. In seiner Master-Thesis wird Sexting unter anderem als ein positives Element im Kontext des partnerschaftlich-sexuellen Verhaltens betrachtet. Seiner Einschätzung nach hätte selbst Napoleon mit seiner Ehefrau Joséphine de Beauharnais womöglich aktiv den Bildertausch via Datenstream rege genutzt – wäre er denn verfügbar gewesen. Ein weiterer durchaus interessanter Ansatz zum Thema lautet: Sexting macht weibliche Sexualität, insbesondere die sexuelle Initiative und Selbstbestimmung von jungen Frauen, sichtbar. Dabei wird bei einer ungewollten Veröffentlichung von Sextingfotos eine sexuelle Doppelmoral deutlich: während Sextingaufnahmen von jungen Männern in der Öffentlichkeit häufig als peinlich oder albern wahrgenommen werden, kann die gleiche Handlung bei jungen Frauen zu Stigmatisierungen, mit schweren psychosoziale Negativfolgen, führen. Um solche Gefahren zu minimieren, wurden in der Zusammenfassung der Abschlussarbeit Empfehlungen zum Safer Sexting erarbeitet.