Hebammenverband befürchtet Verschlechterung bei Geburtshilfe


Der Hebammenverband in Brandenburg äußert Bedenken hinsichtlich der geplanten Krankenhausreform und befürchtet eine Verschlechterung der Versorgung von Schwangeren, insbesondere in ländlichen Gebieten. Durch die Schließung von Kliniken und die Zentralisierung der Geburtshilfe könnte es zu längeren Anfahrtswegen und einem Anstieg außerklinischer Geburten kommen. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der Krankenhäuser, die Geburtshilfe anbieten, in ganz Deutschland ab. Insgesamt wird die Versorgungssituation in Zukunft schwieriger, da viele Hebammen in den Ruhestand gehen und es an Ausbildungsplätzen mangelt.

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Digitaler Fachtag 23.06.23: „Weil es einfach etwas anderes ist“ – Perspektiven auf digitale Bildungs- und Beratungsangebote von Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen

Seit Juli 2020 erforscht das durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) geförderte Forschungsprojekt „Schwangerschaftsberatung und Sexuelle Bildung während der Covid-19-Pandemie aus Sicht von Fachkräften (BeSPa)“ an der Hochschule Merseburg die Chancen und Herausforderungen, die sich in der Digitalisierung von Beratungs- und Bildungsangeboten von Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen für Fachkräfte und Ratsuchende gezeigt haben. 

Zum Abschluss des Projekts findet am Freitag, den 23. Juni 2023 ein digitaler Fachtag mit dem Titel „Weil es einfach etwas anderes ist.“ Perspektiven auf digitale Bildungs- und Beratungsangebote von Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen statt, zu dem wir Sie herzlich einladen.

Der Fachtag gliedert sich in zwei inhaltliche Blöcke auf, kann aber auch als gesamte Veranstaltung besucht werden: Am Vormittag werden die Ergebnisse des Forschungsprojekts mit Blick auf das Feld der „Schwangerschafts(konflikt)beratung“ präsentiert. Es schließen sich zwei praxisorientierte Workshops an, in denen die empirischen Einblicke aus der Forschung in Kooperation mit externen Referierenden vertieft und diskutiert werden können. Am Nachmittag werden empirische Ergebnisse der Studie zum Feld „Sexuelle Bildung“ vorgestellt. Zwei anschließende Workshops bieten auch hier in Kooperation mit externen Referierenden die Möglichkeit, ausgewählte Schwerpunkte praxisorientiert zu vertiefen. Es besteht die Möglichkeit, an der gesamten Veranstaltung oder nur einem Teil (Vor- bzw. Nachmittag) teilzunehmen.


Zielgruppe: Interessierte aus Praxis, Forschung und Ausbildung

Termin: 23.06.2023, 9:00-16:00 Uhr

Ort: Digital (Zoom) - Sie erhalten eine Bestätigung Ihrer erfolgreichen Anmeldung. Der Link zur Veranstaltung wird Ihnen einen Tag vor der Veranstaltung zugesendet.

Teilnahmegebühr: Die Teilnahme am Fachtag ist kostenlos.

Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm der Tagung finden
Sie auf der Homepage der Hochschule Merseburg:
https://www.hs-merseburg.de/hochschule/information/weiterbildungsangebote/tagungen/bespa-fachtag/

Unionspolitiker offen für Änderung des Transsexuellen­gesetzes

Fachpolitiker der Union zeigen sich grundsätzlich offen für eine Anpassung des Transsexuellengesetzes bezüglich der Namens- und Personenstandsänderung von transgeschlechtlichen Menschen, lehnen jedoch das Selbstbestimmungsgesetz der Ampelkoalition ab. Die Union schlägt stattdessen vor, dass Erwachsene vor einer Geschlechtseintragsänderung zwei Beratungstermine wahrnehmen sollten, während für Minderjährige die aktuelle Rechtslage beibehalten werden sollte. Einige Politiker der Union kritisieren zudem die Regierung dafür, dass sie die Bedenken von Lesben- und Schwulenverbänden sowie feministischen Gruppen hinsichtlich des Zugangs von Transfrauen oder biologischen Männern zu geschlechtsspezifischen Einrichtungen nicht ernsthaft berücksichtigt.

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Weibliche Genitalbeschneidung: Mehr Prävention, Versorgung und Rekonstruktion nötig

„In Deutschland sind immer mehr Mädchen und Frauen von der weiblichen Genitalverstümmelung bedroht oder werden hier wegen der Folgen versorgt. Die ärztlichen Aufgaben bei der Prävention, Behandlung und Rekonstruktion sollten daher immer deutlicher in den Mittelpunkt rücken.“  © Dr. med. Ursula von Gierke in Dtsch Arztebl 2023;120(15):A-652/B-560

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Starkes Ost-West-Gefälle bei Schwangerschafts­abbrüchen

Eine Auswertung der Universität Kassel zeigt, dass die Rate der Schwangerschaftsabbrüche in den östlichen Bundesländern deutlich höher ist als in den westlichen. Insgesamt wurden 2019 in Deutschland etwa 101.000 Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt, wobei die östlichen Bundesländer wie Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen über dem Durchschnitt lagen und die westlichen Bundesländer wie Baden-Württemberg, Berlin, das Saarland und Bayern darunter. Mögliche Gründe für diese Unterschiede sind die historischen Regelungen in der DDR, die Trägerschaft der Krankenhäuser und unterschiedliche religiöse Traditionen. . Zusätzlich spielt die Mobilität der Patientinnen zwischen den Bundesländern und in Grenzregionen eine Rolle, insbesondere mit Frauen aus Polen, wo restriktive Abtreibungsgesetze gelten.

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Prof. Volkmar Sigusch verstorben

Am 7. Februar verstarb der Sexualmediziner, Psychiater, Soziologe, Sexual- und
Paartherapeut Prof. Dr. Volkmar Sigusch im Alter von 82 Jahren. Er gilt als zentrale
Schlüsselfigur in der Etablierung der Sexualmedizin in Deutschland, 1972 gründete er das
Institut für Sexualwissenschaft am Universitätsklinikum Frankfurt. Er gilt als
gesellschaftlicher Aufklärer und Vorkämpfer für eine Liberalisierung der Sexualität, in erster
Linie aber als Begründer der kritischen Sexualwissenschaft, indem er Sexualität konsequent
als gesellschaftliche Kategorie verhandelte.

Kurt Starke schrieb dazu in einer Rezension (Psyche – Z Psychoanal 75, 2021, 272–276. DOI 10.21706/ps-75-3-272):
„Sigusch hat eine Fähigkeit, die unbequeme und nicht bequem gewordene Gelehrte
auszeichnet, nämlich neue Entwicklungen wahrzunehmen und zu ihrer Erklärung neue
Theorien zu bilden, statt sie in den Käfig alter Theorien zu pressen. Das heißt dann auch:
Begriffe für noch Unbenanntes finden. Das herausragende Beispiel dafür sind Theorie und
Begriff der ‚neosexuellen Revolution‘.“


Sigusch war erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung und
Mitherausgeber der Zeitschrift für Sexualforschung und der Buchreihe Beiträge zur
Sexualforschung. Neben seinem Standardwerk „Sexuelle Störungen und ihre Behandlung“
veröffentlichte er eine umfangreiche Anzahl an Fachbeiträgen und Büchern, u.a.
„Neosexualitäten“ (2005), „Geschichte der Sexualwissenschaft“ (2008), „Personenlexikon
der Sexualforschung“ (zusammen mit G. Grau, 2009), „Sexualitäten“ (2013), „Kritische
Sexualwissenschaft“ (2019).

Einen ausführlichen Nachruf finden Sie unter: https://www.soziopolis.de/volkmar-sigusch.html

Amnesty beklagt schlechte Situation von Frauen in Ukrainekrieg

Amnesty International warnt zum Weltfrauentag vor den spezifischen Gefahren für Frauen im Ukrainekrieg, welche gravierende Auswirkungen auf ihre körperliche und psychische Gesundheit sowie ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit haben. Frauen spielen eine entscheidende Rolle in diesem brutalen russischen Angriffskrieg und sind häufig Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt.

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UKE startet Programm zur Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) startete das kostenlose Onlinepräventionsprogramm „Prevent it“ gegen sexuellen Kindesmissbrauch. Anonyme Teilnahme und Unterstützung durch Polizeibehörden sind Teil des Programms, das sich an Menschen richtet, die sexuelles Interesse an Kindern haben und dem entgegenwirken möchten, indem es auf kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansätzen basiert.

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Menschenrechts­kommissarin des Europarats fordert Verbot von „Konversions­therapien“

Die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatovic, fordert ein Verbot von Konversionstherapien zur Änderung der sexuellen Orientierung von Homosexuellen in Europa. Sie kritisiert, dass diese Praktiken immer noch völlig legal unter medizinischem oder religiösem Vorwand durchgeführt werden. Mijatovic ruft die Mitgliedstaaten des Europarats dazu auf, präzise und anwendbare Verbote zu beschließen, um ein starkes Signal gegen die Diskriminierung sexueller Minderheiten zu senden.

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Blutspende: Formulierungshilfe zur Änderung des Transfusionsgesetzes gebilligt

Das Bundeskabinett hat eine Formulierungshilfe für eine Änderung des Transfusionsgesetzes gebilligt, um das Geschlecht der spendewilligen Person und ihrer Sexualpartner bei der Blutspende nicht mehr zu berücksichtigen. Die Bundesärztekammer soll die Richtlinie Hämotherapie innerhalb von vier Monaten ändern, um die Risiken unabhängig von der sexuellen Orientierung zu bewerten. Bundesgesundheitsminister Lauterbach bezeichnete die bisherige Regelung als „versteckte Diskriminierung“ und betonte die Bedeutung des individuellen Risikoverhaltens für die Eignung zur Blutspende.

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