2. Nachwuchstagung des Sexualwissenschaftlich-Interdisziplinären Nachwuchses (SINa): 16.03.2018 in Bremen

 

Der sexualwissenschaftliche interdisziplinäre Nachwuchs (SINa) der Gesellschaft für Sexualwissenschaft (GSW) lädt am 16.03.2018 zu seiner 2. Tagung in Bremen ein. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende, Fachkräfte und Forschende und möchte den Austausch über sexualwissenschaftliche Themen fördern.

Die Sexualwissenschaft ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld. Diese Vielfalt bildet die Tagung eindrucksvoll ab. Von Sexualpädagogik in der Migrationsgesellschaft über Sexualität von Jugendlichen mit kognitiver Beeinträchtigung bis hin zum Abtreibungsdiskurs innerhalb nichtstaatlicher Frauengruppen der DDR; von Sexualität und Religion(en) bis zur Materialisierung männlicher Geschlechtskörper.

Die Tagung möchte vor allem auch eine Möglichkeit zur Vernetzung bieten und stellt im Rahmenprogramm mit Ständen der pro familia und des sexualpädagogischen Projekts TRASE weitere Akteur*innen im Feld Sexueller Bildung und Beratung vor. Eine Poster-Ausstellung gewährt Einblicke in aktuelle sexualwissenschaftliche Forschungen.

Um sich anzumelden, füllen Sie bitte das Anmeldeformular aus und schicken es per Mail an: sina@sexualwissenschaft.org

Bei Anmeldung bis zum 31.12.2017 können Sie vom Frühbucher*innen-Preis Gebrauch machen.

Den Programmplan sowie weitere Informationen finden Sie auf dem Flyer zur Tagung.

Oralsex kann Tumor im Mund-Rachen-Bereich auslösen

Einige Arten der humanen Papilloma-Viren (HPV) – sie sind als Auslöser für Gebärmutterhalskrebs bekannt – können auch im Mund und Rachen bei vorwiegend Männern zu Mund- und Kehlkopfkrebs führen, wenn sie durch Oralsex übertragen wurden. Hierbei seien Raucher mehr gefährdet als Nichtraucher, wie die Studie „Understanding personal risk of oropharyngeal cancer: risk-groups for oncogenic oral HPV infection and oropharyngeal cancer“ versucht aufzuzeigen.

Es gibt derzeit 124 HP-Viren-Arten, nicht alle sind gefährlich! Die meisten sind harmlos, viele Frauen und Männer wissen meist gar nicht, dass sie ein HP-Virus in sich tragen.

Ergebnis der aktuellen Studie: Besonders Raucher, die in ihrem Leben mit mehr als fünf Partnerinnen Oralsex hatten, haben ein hohes Risiko am bisher seltenen durch HP-Viren ausgelösten Mund- und Rachenkrebs zu erkranken.

Die Resultate der Studie (13089 untersuchte Männer und Frauen im Alter von 20 bis 69 Jahren), die am 19. Oktober 2017 im Fachjournal „Annals Of Oncology“ veröffentlicht wurden, können (kostenlos) eingesehen werden unter:

https://academic.oup.com/annonc/article/4554825/Understanding-personal-risk-of-oropharyngeal

 

Schon 2008 teilten HNO-Ärzte in mehreren Journalen mit, dass nicht allein Alkohol und Nikotin die Hauptursachen für das Auftreten bösartiger Tumoren im Kopf-Hals-Bereich sein könnten.

„Ähnlich wie für den Gebärmutterhalskrebs gehen Forscher auch bei HPV-assoziierten Tumoren im Mundbereich von sexuellen Risikofaktoren aus.“

„Die prophylaktische Wirkung einer HPV-Impfung, wie sie zur Vermeidung von Zervixkarzinomen eingesetzt wird, dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit auch vor HPV-positiven Tumoren im Mundraum schützen. Bewiesen sei das aber nicht. Außerdem müssten dann auch Jungen geimpft werden. Schließlich seien Männer häufiger von Mundtumoren betroffen.“

Kompletter Text von 2012: https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/article/813438/fuehrt-oralsex-mundtumoren.html

2013 teilte der Schauspieler Michael Douglas der Zeitschrift „The Guardian“ mit, dass auch bei ihm ein durch Cunnilingus übertragener HP-Virus sein Krebsleiden auslöste.

Weiter: https://www.theguardian.com/film/2013/jun/02/michael-douglas-oral-sex-cancer

Eduard Stapel, Gründungsmitglied der GSW, am 03. September 2017 verstorben

All denjenigen, die Eddi Stapel nicht kannten, möchte ich diesbezüglich die im Internet zu findenden seriösen Links zu Texten, Dokumentationen, Interviews, Bildern, Filmbeiträgen empfehlen.

Eduard Stapel gründete im April 1982 den Arbeitskreis Homosexualität der Evangelischen Studentengemeinde (ESG) Leipzig, den ersten dieser Art in der damaligen DDR.

Es ist schwer all seine Aktivitäten zu würdigen. 1996 erhielt er die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch Bundespräsident Roman Herzog.
In Ergebnis seiner jahrelangen akribischen Durchsicht der vielen, über ihn nach 1990 in verschiedenen Archiven gefundenen zahlreichen Berichte (insgesamt über 1000 Seiten), verfasste er folgerichtig: „Warme Brüder gegen kalte Krieger. Schwulenbewegung in der DDR im Visier der Staatssicherheit (= Betroffene erinnern sich. Teil 10)“. Sachsen-Anhalt, Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR Sachsen-Anhalt, Magdeburg 1999.

Eduard Stapel gilt als Vater der Ehe für alle (siehe auch: http://www.mdr.de/zeitreise/homo-ehe-und-ostdeutschland-100.html).

Am 05. Juli 2017 erschien über ihn und sein Ziel z.B. auch in der „Leipziger Volkszeitung“ ein lesenswerter Artikel: „Traum erfüllt, Pfarrer durfte er nicht werden. Eduard „Eddi“ Stapel war Vorreiter für die Ehe für alle und bezahlte mit Berufsverbot / vor 35 Jahren versammelte er erstmals in der DDR Gleichgesinnte“.

Ich schätze seine Standhaftigkeit und seinen Mut. Er trat auf eigenen Wunsch krankheitsbedingt 2013 aus der GSW aus.

Thomas M. Goerlich

 

Weiterlesen über den Bürgerrechtler Eduard Stapel:

https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Stapel

http://www.mz-web.de/sachsen-anhalt/vater-der–ehe-fuer-alle–ist-tot-trauer-um-ddr-buergerrechtler-eduard-stapel-28367582

http://www.deutschlandfunk.de/tag-gegen-homophobie-eduard-stapel-vorkaempfer-der-ddr.1769.de.html?dram:article_id=386381

 

Weiterlesen zu „Ehe für alle“ siehe Link in unseren News 30.06.2017:

Mehrheit im Bundestag für die „Ehe für alle“

Bundesweite Fachtagung „Kinderrechte und Kinderschutz zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ – 30.11./1.12.2017 in Merseburg

Aus der Einladung und Programm:

Um den multiprofessionellen und institutionsübergreifenden Dialog von Kinderschützern und ihr Zusammenwirken beim Schutz vor körperlicher, sexualisierter und psychischer Gewalt und Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen zu fördern, lädt die DGfPI in Kooperation mit der Hochschule Merseburg zur Bundestagung am 30. November und 01. Dezember 2017 nach Merseburg ein. Konstruktiv und kritisch soll bilanziert und diskutiert werden, wie es um den Kinderschutz in Deutschland heute steht, 25 Jahre nach der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention, nach 15 Jahren Erfahrungen mit dem Gewaltschutzgesetz und 5 Jahre nach Inkrafttreten des Bundeskinderschutzgesetzes.

Zeit: 30.11./1.12.2017
Ort: Hochschule Merseburg, Eberhard-Leibnitz-Straße 2, 06217 Merseburg

Den Programmplan sowie weitere Informationen zur Anmeldung zur Fachtagung finden Sie im vorliegenden Veranstaltungsplan als PDF.

Fachtagung “Gewalt gegen Frauen und Mädchen mit Beeinträchtigungen / Behinderungen – Wo wollen wir hin in Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention?” – 15.09.2017 in Magdeburg

Aus der Einladung und Programm:

Der Fachtag widmet sich der Frage, wie Mädchen und Frauen mit Beeinträchtigungen / Behinderungen barrierefrei beraten und unterstützt werden können. Dieser Fachtag wendet sich insbesondere an Mitarbeiter_innen in Frauenschutz- und Opferunterstützungseinrichtungen sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe und Pflege. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir uns in Arbeitsgruppen über das Thema austauschen, Ideen und Perspektiven besprechen und somit versuchen, auf diesem Gebiet ein weiteres Stück voranzukommen.

Zeit: 15. September 2017, 10:00 bis 14:30 Uhr
Ort: Tagungszentrum des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstr. 25, 39114 Magdeburg

Den Programmplan sowie weitere Informationen zur Anmeldung zur Fachtagung finden Sie auf der Hompage des Landesfrauenrats Sachsen-Anhalt e. V.