Bundestag erinnert an verfolgte sexuelle Minderheiten des Nationalsozialismus

Der Bundestag veranstaltete anlässlich des nationalen Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus eine Gedenkstunde. Dabei lag der Fokus auf der Erinnerung an Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität verfolgt wurden. Zu den Gästen zählten Holocaust-Überlebende Rozette Kats und LGBT-Aktivist Klaus Schirdewahn. Kats betonte die Bedeutung von Toleranz und erinnerte an ihre eigenen Erfahrungen des Versteckens und Verleugnens. Schirdewahn berichtete von seiner Verurteilung aufgrund des diskriminierenden Paragrafen 175 und der erzwungenen „Heilung“ seiner Homosexualität. Des Weiteren wurde an die „Aktion T4“ erinnert, ein NS-Vernichtungsprogramm gegen kranke Menschen und Menschen mit Behinderung. Die Gedenkveranstaltung hob die Bedeutung einer solidarischen Gesellschaft hervor, die sich gegen Diskriminierung einsetzt und bioethische Debatten reflektiert.

Weiter im Deutschen Ärzteblatt online lesen.

GSW-Tagung 09.09.2023

Bitte merken Sie sich den Termin schon jetzt vor, ausführliche Informationen zur Tagung folgen im ersten Quartal 2023 unter unserer Seite https://sexualwissenschaft.org/tagungen-weiterbildungen/. Geplante Thematik: „Sexuelle Gesundheit“. Der Fachtag wird erstmals in den Räumlichkeiten des Institutes für Psychologische Therapie Leipzig e.V. (IPT), Schützenstr. 04, unweit vom Hauptbahnhof Leipzig, stattfinden.

Transition bei Genderdysphorie: Wenn die Pubertas gestoppt wird

„Medikamente zur Blockade der Pubertät sollen im Rahmen einer Geschlechtsangleichung Zeit erkaufen und die Transition vorbereiten helfen. Die Evidenz zu deren positiven wie negativen Wirkungen ist indes mehr als dürftig. Manche Länder untersagen sie für Kinder in dieser Indikation oder fordern rigorosere Sicherheitsüberprüfungen.

Es gibt kaum einen Bereich in der Medizin, in dem innerhalb des letzten Jahrzehnts ein so eklatanter Prävalenzanstieg zu beobachten war wie bei Störungen der geschlechtlichen Identität. Gemeint ist damit ein Zustand, bei dem der Patient oder die Patientin sich dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht mehr zugehörig fühlt, sich damit nicht identifizieren kann. Die Terminologie „bei Geburt zugewiesenes Geschlecht“ hat den Begriff des „biologischen Geschlechts“ auch in wissenschaftlichen Publikationen abgelöst – obwohl längst nicht alle in der Fachwelt das übernehmen wollen.“  © Lenzen-Schulte, M. in Dtsch Arztebl 2022; 119(48): A-2134 / B-1766

Weiter im Deutschen Ärzteblatt online lesen.

Streitfall: Gendern

„Die Gendersprache sorgt für Diskussionen in Deutschland. Viele halten geschlechtergerechte Sprache für eine Modeerscheinung, manche gar für eine Ideologie. Eine Mehrheit der Deutschen lehnt Gendern ab. SWR-Autor Claus Hanischdörfer musste erkennen: Die deutsche Sprache hat viel Spaltpotenzial.“

© 09.11.2022 SWR/ ARD

Der TV-Beitrag ist in der ARD-Mediathek noch bis 09.11.2024 verfügbar:

https://www.ardmediathek.de/video/betrifft/streitfall-gendern-der-krieg-ums-sternchen/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE3NTY1OTI?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Einführung in die Sexualpädagogik und Sexuelle Bildung: Basisbuch für Studium und Weiterbildung

„Sexualität will gelernt sein. Die Wichtigkeit von Sexualpädagogik für Kinder und Jugendliche und von Sexueller Bildung für alle Altersgruppen ist heute gesellschaftlich anerkannt. Internationalen Übereinkünften gemäß zielen entsprechende Bildungsangebote auf die Förderung von Selbstbestimmung. Zugleich tragen sie Erkenntnissen zur Prävention von sexualisierter Gewalt sowie zur Anerkennung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt Rechnung. Sexualpädagogik professionell zu vermitteln, muss ebenfalls gelernt werden. Neben Fertigkeiten und Haltung geht es um Wissen. Diese Einführung bietet eine zielgruppenübergreifende kompakte Übersicht. Sie bündelt das theoretische Wissen – Definitionen, rechtliche und psychosexuelle Grundlagen sowie Informationen zur bewegten sexualpädagogischen Geschichte – und präsentiert sie für den praxisorientierten gezielten Zugriff.“ © Urban-Taschenbücher / Kohlhammer-Fachbuchverlag 11/2022

GSW-Mitglied Prof. H.-J. Voss hat ein empfehlenswertes Buch herausgebracht.

Transgender: Welche Rolle Pubertätsblocker und Hormontherapien für die sexuelle Identität spielen

„Pubertätsblocker und Hormontherapien sind Mittel, um den Leidensdruck von Transpersonen zu lindern, unter dem sie täglich stehen, weil ihr biologisches Geschlecht nicht mit dem empfundenen Geschlecht übereinstimmt. Doch in der Wissenschaft ist längst noch nicht alles geklärt und es gibt eine Reihe von Unsicherheiten in Bezug auf Diagnostik, Nebenwirkungen und eventuelle Langzeitfolgen. Die Verantwortung der behandelnden Ärztinnen und Ärzte ist groß, die Entscheidung keine leichte.“ © mdr WISSEN 30.10.2022

Weiterlesen:

https://www.mdr.de/wissen/debatte-pubertaetsblocker-und-hormontherapie-bei-transgender-jugendlichen-102.html

Kritische Sexualwissenschaft: Ein Fazit

Prof. em. Dr. med. Volkmar Sigusch, Arzt und Soziologe war von 1973 bis 2006 Direktor des Institutes für Sexualwissenschaft der Universität Frankfurt am Main. All denjenigen, die sich mit Sexualwissenschaft intensiver befassen, ist dieses Buch anzuraten.

Sein Fazit:  „Keine Sexualität eines Menschen ist mit der eines anderen identisch. Weil sich das Sexuelle der Systematisierung entzieht, kann darüber theoretisch nur in Fragmenten und mit Bezug auf gelebte Praxis gesprochen werden.“

„… einer der renommiertesten Sexualwissenschaftler weltweit, versammelt in diesem Band seine zentralen Texte und Thesen, mit denen er die Kritische Sexualwissenschaft begründete. Er gilt als Pionier der deutschen Sexualmedizin. Die Auseinandersetzung reicht von Natur, Sexualität und Liebe über Fetischismus, Transsexualität, Feminismus, Pornografie, AIDS, sexuelle Störungen und Paartherapie bis hin zu Neosexualitäten und Liquid Gender.“  © 2019 Campus- Verlag, Frankfurt/New York  

Geschlechtervielfalt – Versorgung aller sicherstellen

„In der Behandlung von trans-, intergeschlechtlichen und nicht-binären Personen gibt es unter Ärzt*innen oftmals Unsicherheiten. Doch mit Hintergrundwissen und einer sensiblen Haltung kann die Versorgung aller – unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität – sichergestellt werden.“

„Fehlendes Wissen über trans*, inter* und nicht-binäre (tin*) Personen ist eine Herausforderung im medizinischen Alltag, die bewältigt werden muss, um eine Diskriminierung mit eventuellen Folgen für die Gesundheit dieser Menschen zu verhindern.“

© Kahl, Kristin; Kurz, Charlotte; Martin, Mirjam in Dtsch Arztebl 2022; 199(38): A-1566 / B-1312

Weiter im Deutschen Ärzteblatt online lesen.