Mitglieder*Innen von SINa, der Nachwuchsgruppe der Gesellschaft für Sexualwissenschaft, setzen ihre erfolgreiche Veranstaltungsreihe
#letstalk vom letzten Jahr mit drei neuen Themenabenden fort.
Aus der Veranstaltungsbeschreibung:
Sexualität ist für viele Menschen ein intimes und verletzlich machendes Thema. Häufig fehlen die Worte oder Gelegenheiten, um Erlebtes, Grenzen, Wünsche und Bedürfnisse zu artikulieren. Das Sprechen lernen über Sex, Lust und Körper wird oft vernachlässigt. Die eigenen Erfahrungen und Erlebnisse bleiben meist unbenannt.
#letstalk versteht sich als Übungs- und Lernraum. Die Themenabende werden durch inhaltliche Inputs eröffnet. Der Fokus des Abends liegt jedoch auf vertraulichen Kleingruppen, in denen miteinander gesprochen und zugehört wird.
Wir
laden zum (selber) Sprechen über persönliche Themen ein. Dabei geht
es nicht zwingend um Probleme oder negative Erlebnisse und auch nicht
um Dirty Talk. Vielmehr soll Raum sein für Erfahrungsaustausch,
voneinander lernen und gemeinsam erproben, wie wir über Sexualität
sprechen wollen und können.
Du weißt nicht, ob diese
Veranstaltung etwas für dich ist?
Egal ob, wie und mit wem du
Sexualität lebst, wie alt du bist, ob du daran gewöhnt bist über
Sexualität zu sprechen oder noch unsicher bist, ob dir überhaupt
ein Wort über die Lippen kommt: Wenn du dich austauschen möchtest
und auch offen für die Erfahrungen Anderer bist, freuen wir uns auf
dich.
letstalk
richtet sich an Menschen diverser geschlechtlicher Identitäten und
Formen des Begehrens. All die verschiedenen Facetten können und
dürfen thematisiert werden.
Trans-,
Homofeindlichkeit, Sexismus, sowie andere Diskriminierungsformen
werden wir nicht tolerieren. Wir wollen Umgangsmöglichkeiten
situativ und bedürfnisorientiert besprechen. Personen,
die diesbezüglich auffallen, werden ggf. von der Veranstaltung
ausgeschlossen.
Wir wollen
Sexualität besprechbar machen, zusammen mit euch. Lasst uns reden!
+
letstalk
#2 findet in Kooperation mit und in den Räumen der Schwankhalle
Bremen statt. Die Themenabende orientieren sich an Produktionen aus
dem Bühnenprogramm. Das Angebot über Arbeit, Porno und Alter in
Bezug auf Sexualität zu sprechen, versteht sich als Erweiterung der
Perspektiven auf die in den Theaterstücken & Performances
behandelten Themen. Wir wollen den Raum des Theaters nutzen, um
Menschen zusammenzubringen / ins Gespräch zu bringen / selbst aktiv
werden zu lassen / …, wobei das verbindende Thema die Sexualität
ist.
www.letstalk.blackblogs.org
letstalk@posteo.de
SEX & ARBEIT 18.02.2020 I 19:30
Was
nehmen wir für erfüllenden, konsensuellen Sex „in Kauf“?
Bevor wir überhaupt sexuelle Momente erleben, gilt es
Beziehungsarbeit zu leisten, Verabredungen zu organisieren,
Absprachen zu treffen. Ganz schön anstrengend. Oder? Kennst du das
Gefühl, dich für/beim Sex abzuarbeiten? Wer leistet dabei welche
Arbeit und für wessen Befriedigung? Und was unterscheidet Sex-Arbeit
vom privaten Austausch an Körperlichkeiten?
Inwiefern
kann Sex gegen Bezahlung konsensuell sein und wann nicht? Können wir
überhaupt von freier Wahl sprechen, wenn wir mehr oder weniger
privilegierte Auswahlmöglichkeiten in Bezug auf unseren Beruf haben?
Was haben Sex und Arbeit mit Machtverhältnissen und den
gesellschaftlichen Strukturen zu tun?
SEX & PORNO 17.03.2020 I 19:30
Inspiration.
Masturbation. Visuelle Stimulation. Was bedeutet Pornokonsum für
dich? Welche Geschichten, Handlungen und Körper machen dich an? Was
findest du erotisch, weil du es in Pornos siehst? Was machen wir mit
Pornographie – was macht Pornographie mit uns? Wie wäre unser
Begehren, wenn wir keine „Vor-Bilder“ hätten? Es gibt
verschiedene Plattformen, auf denen wir erotische Filme konsumieren
können, einige davon sind ohne Bezahlung zugänglich. Auf wessen
Kosten geht das dann? Auf andere Plattformen kann eins nur nach
Bezahlung zugreifen.
Können
wir dann auch von einer fairen Bezahlung für die Darsteller*innen
ausgehen? Und was haben die Arbeitsbedingungen am Porno-Set mit
unserem Vergnügen zu tun?
SEX & ALTER 31.03.2020 I 19:30
Wie
fühlt sich Sexualität an, wenn wir sie (neu) entdecken? Und wie,
wenn sie uns scheinbar nichts Neues mehr bieten kann?
Wann
wurdest du zum ersten Mal mit Sexualität „konfrontiert“, hast
dich zum ersten Mal sinnlich erlebt? Welche anderen „ersten Male“
erinnerst du, welche liegen noch vor dir? Wann hast du zum letzten
Mal genau formuliert was du dir wünschst, über deine Sexualität
nachgedacht? Wann ist das „goldene Alter“ für befriedigenden
Sex? Kann eine Trennung Potenzial für sexuelle Emanzipation mit sich
bringen? Gibt es einen zweiten Frühling, nachdem „die Kinder aus
dem Haus sind“ oder der „Un-Ruhestand“ beginnt? Oder ist das
mit dem Sex gar irgendwann vorbei? Wie unterscheidet sich Sexualität
in verschiedenen Lebensphasen? Was verändert sich und was bleibt?
Welche gesellschaftlichen Tabus im Bezug auf Sex haben mit dem Alter
zu tun?