Lücken bei der Impfquote von Kindern und Jugendlichen gegen humane Papillomviren (HPV)

„Seit 2018 empfiehlt die Ständige Impfkommission die HPV-Impfung für Jungen und Mäd­chen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Noch allerdings ist die HPV-Impfquote mit etwa 31 Pro­zent bei den 15-jährigen Jugendlichen in Deutschland nicht ausreichend für einen flächendeckenden Schutz, der erst bei einer Durchimpfungsrate von mindestens 70 Pro­zent gegeben ist.“

Die Übertragung von HPV findet bereits oftmals bereits beim ersten Sexualkontakt statt. Die Infektion verläuft meist unerkannt ab und klingt von selbst wieder ab. „Etwa zwölf der mehr als 200 bislang bekannten HPV-Typen werden jedoch als krebserre­gend eingestuft.“

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Frauenberatungsstellen und Apotheken gemeinsam gegen häusliche Gewalt

Franziska Giffey, die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, befürchtet, dass „die Fallzahlen häuslicher Gewalt, die sich in aller Regel gegen Frauen und Kinder richtet, voraussichtlich zunehmen“ werden.

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt daher, „‚ […] dass die in Frankreich getroffenen Maßnahmen wie Anlaufstellen für häusliche Gewalt und andere familiäre Notsituationen in Supermärkten  und Apotheken erwogen werden [sollten]‘. Die Leopoldina-Experten spielen hier auf die Aufgabe für Frankreichs Apotheker an: Dort haben Frauen die Möglichkeit, ihrem Apotheker mit dem Codewort „Maske19“ zu signalisieren, dass sie in Gefahr sind. Der Apotheker muss dann Maßnahmen einleiten und die Behörden bzw. die Polizei informieren.“

So startet bereits jetzt der Dachverband der autonomen Frauenberatungsstellen NRW gemeinsam mit dem Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) eine Informationsaktion zur häuslichen Gewalt.

Krankenkassen und Hebammen einigen sich auf Kriterienkatalog für Hausgeburten

Nach einem jahrelangen Konflikt über die Kriterien bei der Betreuung von Hausgeburten, haben sich der Spitzenverband Bund der Krankenkassen und die Hebammenverbände auf einen Kriterien­ka­talog verständigt, „der regelt, wann eine Geburt im häuslichen Umfeld vertretbar ist. Er soll Schwangeren wie freiberuflichen Hebammen helfen, den richtigen Geburtsort zu finden.“

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Kriterien, die eine Geburt im häuslichen Umfeld ausschließen, sind unter anderem Drogen- und Alkoholabhängigkeit sowie Adipositas (BMI vor der Schwangerschaft >35). Der neue Kriterienkatalog für Hausgeburten ist online auf der Homepage des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen abrufbar.

Verhütungsringe: Vorsicht zerbrechlich – immer noch!

„Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ( BfArM ) informiert zum wiederholten Male über Ringbrüche bei den Verhütungsringen Ginoring, Cyclelle, Veri-Aristo und Setlona. ‚Diese Meldungen weisen auf einen Qualitätsmangel hin‘, so das BfArM. Ring-Hersteller Exeltis arbeitet seit September 2019 an der Lösung des Problems, bislang aber wohl nicht hinreichend erfolgreich.“

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SINa-Workshop: letstalk #2

Mitglieder*Innen von SINa, der Nachwuchsgruppe der Gesellschaft für Sexualwissenschaft, setzen ihre erfolgreiche Veranstaltungsreihe
#letstalk vom letzten Jahr mit drei neuen Themenabenden fort.

Aus der Veranstaltungsbeschreibung:

Sexualität ist für viele Menschen ein intimes und verletzlich machendes Thema. Häufig fehlen die Worte oder Gelegenheiten, um Erlebtes, Grenzen, Wünsche und Bedürfnisse zu artikulieren. Das Sprechen lernen über Sex, Lust und Körper wird oft vernachlässigt. Die eigenen Erfahrungen und Erlebnisse bleiben meist unbenannt.

#letstalk versteht sich als Übungs- und Lernraum. Die Themenabende werden durch inhaltliche Inputs eröffnet. Der Fokus des Abends liegt jedoch auf vertraulichen Kleingruppen, in denen miteinander gesprochen und zugehört wird.

Wir laden zum (selber) Sprechen über persönliche Themen ein. Dabei geht es nicht zwingend um Probleme oder negative Erlebnisse und auch nicht um Dirty Talk. Vielmehr soll Raum sein für Erfahrungsaustausch, voneinander lernen und gemeinsam erproben, wie wir über Sexualität sprechen wollen und können.

Du weißt nicht, ob diese Veranstaltung etwas für dich ist?

Egal ob, wie und mit wem du Sexualität lebst, wie alt du bist, ob du daran gewöhnt bist über Sexualität zu sprechen oder noch unsicher bist, ob dir überhaupt ein Wort über die Lippen kommt: Wenn du dich austauschen möchtest und auch offen für die Erfahrungen Anderer bist, freuen wir uns auf dich.

letstalk richtet sich an Menschen diverser geschlechtlicher Identitäten und Formen des Begehrens. All die verschiedenen Facetten können und dürfen thematisiert werden.

Trans-, Homofeindlichkeit, Sexismus, sowie andere Diskriminierungsformen werden wir nicht tolerieren. Wir wollen Umgangsmöglichkeiten situativ und bedürfnisorientiert besprechen. Personen, die diesbezüglich auffallen, werden ggf. von der Veranstaltung ausgeschlossen.

Wir wollen Sexualität besprechbar machen, zusammen mit euch. Lasst uns reden!

letstalk #2 findet in Kooperation mit und in den Räumen der Schwankhalle Bremen statt. Die Themenabende orientieren sich an Produktionen aus dem Bühnenprogramm. Das Angebot über Arbeit, Porno und Alter in Bezug auf Sexualität zu sprechen, versteht sich als Erweiterung der Perspektiven auf die in den Theaterstücken & Performances behandelten Themen. Wir wollen den Raum des Theaters nutzen, um Menschen zusammenzubringen / ins Gespräch zu bringen / selbst aktiv werden zu lassen / …, wobei das verbindende Thema die Sexualität ist.

www.letstalk.blackblogs.org

letstalk@posteo.de

SEX & ARBEIT 18.02.2020 I 19:30

Was nehmen wir für erfüllenden, konsensuellen Sex „in Kauf“? Bevor wir überhaupt sexuelle Momente erleben, gilt es Beziehungsarbeit zu leisten, Verabredungen zu organisieren, Absprachen zu treffen. Ganz schön anstrengend. Oder? Kennst du das Gefühl, dich für/beim Sex abzuarbeiten? Wer leistet dabei welche Arbeit und für wessen Befriedigung? Und was unterscheidet Sex-Arbeit vom privaten Austausch an Körperlichkeiten?

Inwiefern kann Sex gegen Bezahlung konsensuell sein und wann nicht? Können wir überhaupt von freier Wahl sprechen, wenn wir mehr oder weniger privilegierte Auswahlmöglichkeiten in Bezug auf unseren Beruf haben? Was haben Sex und Arbeit mit Machtverhältnissen und den gesellschaftlichen Strukturen zu tun?

SEX & PORNO 17.03.2020 I 19:30

Inspiration. Masturbation. Visuelle Stimulation. Was bedeutet Pornokonsum für dich? Welche Geschichten, Handlungen und Körper machen dich an? Was findest du erotisch, weil du es in Pornos siehst? Was machen wir mit Pornographie – was macht Pornographie mit uns? Wie wäre unser Begehren, wenn wir keine „Vor-Bilder“ hätten? Es gibt verschiedene Plattformen, auf denen wir erotische Filme konsumieren können, einige davon sind ohne Bezahlung zugänglich. Auf wessen Kosten geht das dann? Auf andere Plattformen kann eins nur nach Bezahlung zugreifen.

Können wir dann auch von einer fairen Bezahlung für die Darsteller*innen ausgehen? Und was haben die Arbeitsbedingungen am Porno-Set mit unserem Vergnügen zu tun?

SEX & ALTER 31.03.2020 I 19:30

Wie fühlt sich Sexualität an, wenn wir sie (neu) entdecken? Und wie, wenn sie uns scheinbar nichts Neues mehr bieten kann?

Wann wurdest du zum ersten Mal mit Sexualität „konfrontiert“, hast dich zum ersten Mal sinnlich erlebt? Welche anderen „ersten Male“ erinnerst du, welche liegen noch vor dir? Wann hast du zum letzten Mal genau formuliert was du dir wünschst, über deine Sexualität nachgedacht? Wann ist das „goldene Alter“ für befriedigenden Sex? Kann eine Trennung Potenzial für sexuelle Emanzipation mit sich bringen? Gibt es einen zweiten Frühling, nachdem „die Kinder aus dem Haus sind“ oder der „Un-Ruhestand“ beginnt? Oder ist das mit dem Sex gar irgendwann vorbei? Wie unterscheidet sich Sexualität in verschiedenen Lebensphasen? Was verändert sich und was bleibt? Welche gesellschaftlichen Tabus im Bezug auf Sex haben mit dem Alter zu tun?